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Polen (siehe 960) wird von Markgraf Gero gezwungen, die Lehensoberhoheit des deutschen Königs anzuerkennen; das Oder-Warthe-Gebiet wird tributpflichtig.Berengar von Ivrea wird gefangen genommen und nach Bamberg verbracht, wo er stirbt.Der byzantinische Kaiser Romanos II. stirbt. Nachfolger wird durch Heirat seiner Witwe Theophanu Nikephoros II. Phokas (+969).Neapel unterzeichnet Handelsabkommen mit den sizilianischen und nordafrikanischen ArabernDie byzantinischen Klöster des Athos-Gebirges werden gegründet.Markgraf Gero unterwirft grosse Teile Polens, und macht sie seinem Kaiser Otto I tributpflichtig964Papst Johannes XII. wird wegen Verschwörung mit dem Sohn Berengars von Ivrea, Adalbert, aus Rom vertrieben und abgesetzt. Neuer Papst wird Leo VIII. (+965).Die römischen Patrizier schwören, "keinen Papst ohne Zustimmung des Kaisers" zu wählen965Papst wird (per Wahlverfahren durch kaiserliche Gesandte) Johannes VIII. (bis 972) aus dem Geschlecht der Crescentier, welche die bis dahin herrschenden Senatorenfamilien der Theophylakt und Alberich von der Macht verdrängen. Der Papst wird von der Gegenpartei vertrieben und ruft Otto I. zu Hilfe. Das arabische Zypern wird von Byzanz erobert (Byzanz hatte 961 bereits Kreta erobert).-+Gero, von Otto I. als Markgraf im Grenzgebiet zu den Slawen eingesetzt, stirbt und wird in seiner Klosterstiftung Gernrode im Harz beigesetzt. Teilung seines Herrschaftsgebietes in Nordmark (das spätere Brandenburg), Ostmark (Lausitz) und Mark Meißen.Das von 888 stammende Stadtrecht von Bremen wird modernisiert.Ettlingen (Ediningom) in Baden erhält von Kaiser Otto I. das Marktrecht verliehen.Harald Gormsson (später: Blauzahn), König von Dänemark wird Christ. Schon in seiner Jugend hatte sich seine kriegerische Gesinnung gezeigt, als er mit seinem Bruder Knud in England plünderte. Etheldred II, König von England, war sein Grossvater; denn seine Tochter Thyra war die Frau von Gorm (der Alte). Auf dem Runenstein der ihr Grab markiert, wird sie als "tanmaerges hud" (Dänemarks Zierde oder Retterin) bezeichnet. Dies ist die erste Erwähnung des Namens dieser Nation.966Dritter Italienzug Kaiser Ottos I. (der Große). Römer setzen den vertriebenen Papst Johannes XIII. vor Ankunft Ottos wieder ein. Ferrara und Ravenna werden als Teil früherer Schenkungen von Otto an den Papst gegeben, doch muß dieser Ravenna der verkehrstrategischen Lage wegen (Verbindung Italien-Reich) der Kaiserin Adelheid als Lehen geben.Erste Uhren mit Gewichtsantrieb.967Kaiser Otto I. (der Große) läßt in Rom seinen Sohn Otto II. von Papst Johannes XIII. zum Kaiser krönen; die Langobardenfürsten von Capua, Benevent und Salerno huldigen ihm.Byzanz und Kiew schließen Bündnis gegen Bulgarien.Ersterwähnung von Mühlhausen.968Gründung der Bistümer Zeitz, Merseburg und Meißen.-Die Synode zu Ravenna unter Kaiser Otto I. (der Große) beschließt die Kirchenorganisation der Slawenländer.Gründung des Bistums Posen-Politische Mission des Bischofs Liudprans von Cremona in Byzanz im Auftrag Ottos I-Auf der Synode zu Ravenna stiftet Kaiser Otto I. das Erzbistum Magdeburg (unter Erzbischof Adalbert von Weißenburg) und die Bistümer Meißen, Merseburg und Zeiß zur Christianisierung der Slawen. Die bislang dem Erzbistum Mainz unterstellten Bistümer Brandenburg und Havelberg gelangen zu Magdeburg.
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Beginn des Kupfer- und Silberbergbaus bei Rammelsberg bei Goslar; deckt bis ins 12.Jhdt wesentlichen Teil des europäischen Bedarfs.
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Gründung der Bistümer Zeitz, Merseburg und Meißen.
969
Johannes Tsimiskes (+976) wird durch Ermordung seines Vorgängers und Schwiegersohnes (Mordanstiftung durch seine Tochter und Kaiserin Theophanu; siehe 963) byzantinischer Kaiser; erobert Kleinasien und Syrien von den Arabern, 971 Donaugrenze von den Bulgaren zurück; festigt byzantinisches Gebiet bis zum oberen Euphrat und Tigris.
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Byzanz veranlaßt Rußland zum Eroberungsfeldzug gegen das Ostbulgarenreich.
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Das um diese Zeit entstandene "Gerokreuz" im Kölner Dom ist eines der ältesten und größten in Deutschland.
970
Blüte der Ottonischen Buchmalerei ("Ottonische Renaissance") im Kloster Reichenau.
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Die Nonne Roswitha von Gandersheim schreibt christliche Dramen
971
Das 969 von den Russen besiegte und seit 679 bestehende Ostbulgarenreich wird von Byzanz erobert, das damit sein Reich bis an die untere Donau ausdehnt. Die erst 969 von Byzanz nach Bulgarien gelockten Rurikiden werden vertrieben, Bulgarien wird byzantinische Provinz.
972
Das italienische Capua und Benevent kommen unter deutsche Herrschaft. Apulien, Kalabrien, Neapel und Salerno bleiben bei Byzanz (siehe Hochzeit Ottos II. weiter unten).
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Das Westbulgarenreich unter Samuel (+1014) wird mit Hauptstadt Ochrid gegründet.
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In Ungarn lassen sich Großfürst Geisa (+997) und sein Sohn, der spätere ungarische König Stephan I., taufen.
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In Rom heiratet Otto II., Sohn des Kaisers Otto I. (der Große), Theophanu, Tochter des byzantinischen Kaisers. Die Weltmachtstellung der Ottonen wird damit bestätigt (siehe hierzu 959, 963, 969).
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Gero-Codex und Echternacher Codex (u.a. mit Anweisungen zum Weinanbau) entstehen. Die Echternacher Schule nimmt eine führende Stellung in der Buchkunst ein.
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Im Reichstag zu Quedlinburg empfängt Kaiser Otto I. inmitten der deutschen Lehensfürsten die Huldigungen der Herzöge von Polen und Böhmen.
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Die bayerische Ostmark (das spätere Österreich) wird wieder hergestellt.
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König Otto II.wird mit Theophano, der Nichte des byzantinischen Kaisers vermählt
973
Papst wird Benedikt VI. (eingesetzt von Otto I.).
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Gründung der islamischen Universität Kairo.
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Kaiser (seit 962) Otto I. (der Große), deutscher König seit 936, Stifter des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation", stirbt am 7.5. in der Pfalz zu Memleben. Wird im Dom zu Magdeburg neben seiner ersten Gemahlin Editha (von Wessex) beigesetzt (siehe 937).
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Otto II., Sohn Ottos I. (der Große) aus zweiter Ehe mit Adelheid, wird deutscher König (bereits 967 in Rom zum Kaiser gekrönt).
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Burchard III. von Schwaben stirbt. Der bayerische Herzog Heinrich (der Zänker), Neffe Ottos I., rechnet auf das Herzogtum Schwaben, das aber der Sohn Ottos I. aus erster Ehe, Liudolf erhält. Heinrich empört sich, wird 976 auf dem Fürstenkongreß abgesetzt und 978 dem Bischof von Utrecht übergeben und in Ingelheim eingekerkert.
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Ersterwähnung von Heiligenstadt.
974
Der im Vorjahr von Otto I. (der Große) eingesetzte Papst Benedikt VI. wird in der Engelsburg durch seine Gegner von der Crescentierpartei ermordet. Neuer Papst wird zunächst Bonifaz VII. ohne kaiserliche Zustimmung; flieht vor kaiserlicher Gesandtschaft nach Konstantinopel. Dann Benedikt VII. mit kaiserlichem Einverständnis gewählt.
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Otto II. siegt über Harald Blauzahn, dem König der Wikinger von Dänemark, der in Jellinge herrscht. Harald hatte sich gegen die Zinspflicht aufgelehnt, und erholt sich politisch von seiner Niederlage nicht mehr. Sein Sohn Sven Gabelbart verdrängt ihn vom Thron.
975
In Ungarn beginnt Großfürst Geisa, Urenkel Arpads (siehe 886), sein Volk fest anzusiedeln.
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Die Kirche zu Lüttich erhält von Kaiser Otto II. das Braurecht.
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Zunehmende Christianisierung Ungarns (siehe 972):.
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Weimar erstmals als Burg genannt.
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Otto II. gründet die Mark Schleswig.
976
In Byzanz wird Basileios II., Sohn Romanos II., Kaiser (+1025).
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Die langobardischen Fürstentümer werden von Sizilien aus von den Sarazenen angegriffen.
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In Venedig wird mit dem Bau des Markusdomes begonnen, nachdem der Vorgängerbau gerade abgebrannt ist.
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Kaiser Otto II. besiegt den aufständischen Heinrich (der Zänker) (siehe 973). Bayern wird geschwächt.
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Das von Bayern abgetrennte Kärnten wird selbständiges Herzogtum zusammen mit Steiermark, Krain und Verona.
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Die böhmische Mark wird unter dem babenberger Markgrafen Liutpold (Leopold I. Markgraf von Österreich; die Babenberger sterben 1246 aus) bis nördlich von Regensburg erweitert.
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In der Ostmark werden Bayern und Franken angesiedelt.
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Die Bistümer Salzburg und Passau werden vergrößert.
977
Unruhen in Lothringen.
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In Bagdad wird ein Hospital mit chirurgischer und Augenheilkunde-Abteilung gegründet, das bereits 24 Ärzte voll beschäftigt.
978
Nach Angriff Lothars II. von Frankreich auf Aachen marschiert Kaiser Otto II. mit Heer nach Frankreich bis nach Paris.
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Herzog Boleslaw von Böhmen wird von Otto II. zu erneutem Huldigungseid gezwungen.
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Höhepunkt der Klosterschulen St. Gallen, Reichenau, Hersfeld, Fulda, Corvey.
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Der französische König Lothar II. nutzt die lothringischen Unruhen (siehe Vorjahr) zum Angriff auf Aachen.
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Lothar, der König von Frankreich überfällt Otto II in Aachen, und versucht Lothringen zu erobern.
979
Das Heer Kaiser Ottos II. besetzt im Frankreichfeldzug den Pariser Vorort Montmartre.
980
Lothar II. von Frankreich und Kaiser Otto II. schließen Frieden in Margut an der Chiers. Frankreich verzichtet auf Lothringen.
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Papst Benedikt VII., wird von den Crescentiern vertrieben. Kaiser Otto II. zieht nach Rom, setzt ihn wieder ein; Der Gegenpapst Crescentius wird ins Kloster verbannt.
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Gründung der slawischen Siedlung Julin (späteres Wollin, das 1277 Lübisches Recht annimmt).
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In Köln wird die Kirche St. Pantaleon geweiht.
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Schlacht von Tara. Ein Zusammenschluss der zahlreichen irischen Kleinkönige schlagen die norwegischen Wikinger. Diese werden tributpflichtig.
981
Kiew erobert Teile Polens.
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Kaiser Otto II. beansprucht als Gemahl der ehemaligen byzantinischen Kaiserin Theophanu das byzantinische Süditalien; erobert Bari und Tarent.
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Im englischen Kloster Winchester entsteht eine Orgel mit 400 Pfeifen.
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Baubeginn des Mainzer Doms.
982
Otto II. erleidet schwere Niederlage durch die Sarazenen unter Abulkasem, die ein deutsches Heer südlich von Cotrone am Kap Colonne vernichten. Abulkasem fällt. Otto flieht nach Rossano und liefert Apulien und Kalabrien den Sarazenen schutzlos aus.
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Adelheid, Kaiserwitwe Ottos I., wird Statthalterin von Oberitalien.
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Im Reichstag in Verona wird Otto III., dreijähriger Sohn von Otto II., zum König gewählt.
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Der Abt von Bobbia, Gerbert von Aurillac, führt arabische Mathematik und Naturwissenschaften in das Abendland ein.
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Otto II. unterliegt den Arabern bei Cotrone und entkommt dem Schlachtfeld in abenteuerlicher Flucht
983
Der Bischof Bernward von Hildesheim und Johann Philogathos (späterer Bischof von Piacenza) sind die Lehrer des unmündigen Otto III. Sie vermitteln ihm vorwiegend antike Bildung.
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Die Slawen erobern Havelberg und Brandenburg.
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Heveller und Abodriten dringen in die Nordmark über die Elbe ein und zerstören Hamburg und Zeitz.
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7.12. Otto II. stirbt 28-jährig in Rom und wird in der Peterskirche beigesetzt. König wird sein dreijähriger Sohn Otto III. (+1002) unter Vormundschaft von Theophanu, seiner Mutter.
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Heinrich der Zänker wird aus der Utrechter Haft entlassen und erhebt als nächster männlicher Verwandter Anspruch auf die Regentschaft. Er bietet Frankreich das Herzogtum Lothringen an, um mit dessen Hilfe die Krone zu erringen. Der Erzbischof Willigis von Mainz verteidigt die Erbansprüche Otto III.
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Beim grossen Slawenaufstand erobern die Liutizen Havelberg und Brandenburg. Billungsche und Nordmark gehen für das Reich verloren.